- Hoffmann
- Kategorie: Aktuelles
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Was geschieht, wenn das Grauen in eine Idylle einbricht? Vor genau 80 Jahren wurden aus einem Kinderheim in Izieu in der Nähe von Lyon 44 jüdische Kinder und ihre sieben Betreuer nach Auschwitz deportiert. Im Rahmen der viertägigen Gedenkveranstaltungen waren auch 102 europäische Jugendliche des Erasmusprojekts „Flucht. Vertreibung. Migration“ aus Rumänien, Bosnien, Österreich, Italien, Frankreich und Deutschland vor Ort, um die Feiern mitzugestalten, darunter sechs Schüler/innen des HZG.
Als ein Höhepunkt der Gedenkfeiern gestalteten die Jugendlichen des Erasmusprojekts gemeinsam eine große „Performance“ auf der Bühne in Izieu unter der künstlerischen Leitung von Fabrice Dubusset (Theater Procédé Zèbre, Vichy). Vor mehreren hundert Zuschauern wurde in sehr eindrücklichen Bildern und Tönen das Schicksal der Kinder von Izieu auf die Bühne gebracht: Die Ankunft in Izieu als einem Ort der relativen Sicherheit und Normalität, die Zerstörung dieser Welt. Den Kindern, die bereits ihre Eltern verloren hatten, wurde das Recht auf Zukunft und Leben genommen, weil sie jüdische Kinder waren. Beklemmend war die Darstellung der Eisenbahnfahrt nach Auschwitz. Die Vorstellung endete aber nicht an diesem Ort des Grauens, sondern wagte den Schritt in die Gegenwart. Die „Botschaft“ der Kinder von Izieu für die heutigen Menschen: Es gibt die Verantwortung, für eine Welt einzustehen, in der alle Menschen einen Platz zum Leben finden und eine Zukunft haben. Die Anwesenden bestätigten dies durch lange anhaltenden Applaus.
Szenenfoto: Oben die Nachstellung einer Fotografie aus dem Jahr 1943, die einige der Kinder von Izieu zeigt. Unten „heutige Jugendliche“, die die Botschaft der Kinder von Izieu aufnehmen. Foto: Hoffmann.