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„Sie waren voller Neugier“ - Erasmus-Projekt in Izieu

Sophia Leer, Ruslan Shanovskij, David Richter, Aylin Fölker, Nele Zimmermann, Selissa Vidmar. Foto: Hoffmann

„Sie waren voller Neugier, sie war‘n voller Leben, … sie war‘n genau wie ihr, wie alle Kinder eben“ (Reinhard Mey, Die Kinder von Izieu)

Der Blick auf die Alpen und ins Rhône-Tal ist atemberaubend, idyllisch schmiegen sich die Häuser des 200-Seelen-Ortes Izieu an die Hügel im Département Ain. Ein Ort, um Ferien zu machen und vom Alltag abzuschalten. Weitab von den großen Straßen befand sich dort von Mai 1943 bis April 1944 ein Waisenhaus für jüdische Kinder verschiedener Nationalitäten, deren Eltern deportiert worden waren. Sabine und Miron Zlatin, die Betreiber des Waisenhauses, hatten sich bewusst für den Ort entschieden, da er im italienisch besetzten Teil Frankreichs lag und damit eine relative Sicherheit für die Kinder bot. Das Haus sollte als Zwischenstation dienen, bis für die Kinder Pflegefamilien gefunden waren, die ihnen eine Zukunft geben konnten. Daher legten die Zlatins nicht nur großen Wert auf die materielle Versorgung der Kinder, sondern auch auf eine gute Schulbildung. Doch den Kindern wurde die Zukunft geraubt, nachdem die Deutschen auch die Kontrolle im Süden Frankreichs übernommen hatten. Am Gründonnerstag, dem 06. April 1944 fuhren Lastwagen der Gestapo auf Befehl des später als „Schlächter von Lyon“ bekannt gewordenen Klaus Barbie vor. Die 44 im Haus befindlichen Kinder und ihre Betreuer wurden verhaftet und deportiert, die meisten nach Auschwitz. Von den Kindern überlebte keines, eine Betreuerin überlebte das Arbeitslager in Auschwitz. Die Leiterin war zum Zeitpunkt der Razzia nicht am Ort und entging so der Verhaftung.

Es ist dem Ehepaar Serge und Beate Klarsfeld zu verdanken, dass Klaus Barbie, der nach dem 2. Weltkrieg untergetaucht war, in Südamerika aufgespürt werden konnte. In seinem Prozess im Jahr 1987, bei dem er zu lebenslänglicher Haft verurteilt wurde, spielte die Razzia in Izieu eine wichtige Rolle. In der Folge wurde das „Maison d‘Izieu“ zu einem nationalen Ort des Gedenkens in Frankreich ausgebaut. 

80 Jahre sind seitdem vergangen, für die Gedenkstätte der Anlass zu einer viertägigen Gedenkfeier vom 04.-07. April 2024. Im Rahmen des von der EU finanzierten Erasmus-Projekts „Vertreibung. Flucht. Migration“ sind auch sechs Schüler/innen des HZG als Akteur/innen beteiligt.

Insgesamt 102 Jugendliche und junge Erwachsene aus Rumänien, Bosnien-Herzegowina, Österreich, Italien, Deutschland und Frankreich treffen sich in Izieu, um unter der Leitung des Theaters Procédé Zèbre (Regie: Fabrice Dubusset) aus Vichy in einer gemeinsamen Theaterarbeit einen Beitrag für die Erinnerung und das Gedenken an die Kinder von Izieu zu leisten. Vorbereitet wurde dieses Projekt bereits in Sigmaringen unter Leitung der beiden Lehrerinnen Annemarie Kastelsky und Stefanie Bisinger.

Probenarbeit in Izieu: 102 Jugendliche aus Europa. Foto: Hoffmann

Probenarbeit in Izieu: 102 Jugendliche aus Europa. Foto: Hoffmann

„Die Geschichte darf sich nicht wiederholen“ war die Grundaussage, die sich durch die Statements der Jugendlichen aus dem Erasmus-Projekt beim ersten Auftritt im Rahmen der Eröffnungsfeier zog. An dieser Feier, von der auch im französischen Fernsehen berichtet wurde, nahmen neben Beate und Serge Klarsfeld, dem Präsidenten der Region Auvergne-Rhône-Alpes und regionalen Politikern auch ehemalige Kinder aus dem „Maison d‘Izieu“ teil, die vor der Razzia 1944 in Pflegefamilien vermittelt worden waren und daher überlebten. Ergreifend war, als die Jugendlichen des Erasmus-Projekts die Namen der 44 getöteten Kinder und ihrer sieben Betreuer verlasen.

Neben der gemeinsamen Theaterarbeit bleibt für die Sigmaringer Schüler/innen auch genügend Raum, um mit den Jugendlichen aus den anderen Ländern in Kontakt zu kommen. Der Ort lädt dazu ein: Die Erinnerung an die Vergangenheit ist wichtig, aber kein Selbstzweck. Es geht darum eine gute Zukunft für alle Menschen zu gestalten. Vielleicht ist das die eigentliche Botschaft von Izieu.

Beteiligte Gruppen: 

Institution Saint Joseph de Cusset, Frankreich

TimetoEuropro - Section. Euro & Mobilités à l‘étrager - LP du Bugey, Belley, Frankreich

IISS Des Ambrois Oulx, Italien

Lelastiko - Compangnia di danza, Brescia, Italien

Alma Teatro, Turin, Italien

Hohenzollern-Gymnasium, Sigmaringen, Deutschland

Colegiul National „Titu Maiorescu“, Aiud, Rumänien

Bundesgymnasium/Bundesrealgymnasium Perchtoldsdorf, Österreich

ALD Zavidovici, Bosnien-Herzegowina

Liceul Tehnologic Liviu Rebreanu, Hida, Rumänien

Universitatea de stiinte agricole si medicina veterinara,  Cluj-Napoca, Rumänien

Procédé Zèbre, Vichy, Frankreich


 

 

 

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