Gedenkfeier zum Volkstrauertag 2022
Nach einer Unterbrechung durch Corona konnte in diesem Jahr die Gedenkfeier zum Volkstrauertag auf dem Marktplatz in Sigmaringen wieder in einem größeren Rahmen stattfinden, es waren auch wieder Sigmaringer Schulen beteiligt. Nach der musikalischen Einleitung durch die Stadtkapelle und der Begrüßung durch Bürgermeister Dr. Marcus Ehm trugen Schüler/innen aus Kl. 10 der Theodor-Heuss-Realschule Gedanken zum Frieden vor. Anschließend öffneten Svenja Heinzler, Valentina Maier und David Richter (alle aus der KS1 am HZG) eine „Flaschenpost aus Zeiten des Krieges“ mit dem Text „An die Nachgeborenen“ von Bert Brecht. Dabei setzten sie sich mit Brechts Behauptung auseinander, er lebe in „finsteren Zeiten“. Schrieb Brecht doch diese Zeilen im sicheren Exil in Dänemark und in den USA. Ähnlich wir heutigen Menschen: Aus sicherer zeitlicher Entfernung von 80 Jahren hören wir von den Nöten des Krieges. Oder doch nicht? Kaum dass die Corona-Pandemie halbwegs überstanden war, begann Russland im Februar 2022 einen Angriffskrieg auf die Ukraine. Flüchtlinge sind im Land, in Ihnen wird die Not des Krieges sichtbar. Gleichzeitig hält uns die Klimakrise im Griff und bedroht unsere Existenz. Leben nicht auch wir in „finsteren Zeiten“? Die „Antwort an die Jetztgeborenen“, die die drei Schüler/innen zusammen mit ihrem Deutschlehrer Boris Körkel gefunden haben lautet: „Ich fürchte mich und will mich nicht raushalten. Wir wollen unsere Wünsche nicht vergessen, unsere Träume nicht lassen. Das können wir nicht. Wir träumen von einer Welt in Frieden und Gerechtigkeit."
In seiner Gedenkrede wies Bürgermeister Dr. Ehm darauf hin, dass das Gedenken der Opfer von Kriegen, Gewalt und Terrorherrschaft wichtig für die Selbstvergewisserung der Demokratie ist. Zum Abschluss folgte die Kranzniederlegung.