Ligeti, Schumann, Mahler und Schillers "Maria Stuart"
von B. Körkel und M. Trost
Eine wertvolle Ergänzung zum Musikunterricht erlebte eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern aus den Leistungsfächern Musik und dem Musikprofil der Klassenstufe 10 am Samstag, den 21.05. beim Konzert des Sinfonieorchesters der Musikhochschule Trossingen in der Stadthalle Sigmaringen.
Schüler*innen beim Konzert des Sinfonieorchesters der Musikhochschule Trossingen. Foto: Trost.
Gespielt wurde das „Concert Românesc“ des ungarischen Komponisten György Ligeti, die „Lieder eines fahrenden Gesellen“ von Gustav Mahler und die „Rheinische Sinfonie“ von Robert Schumann. Die HZG-Schüler staunten über das hohe musikalische Niveau des Orchesters, waren begeistert über die Solistin Heain Youn (Mezzosopran) und erfreuten sich an dem Dirigat und den sympathischen Einführungsworten des musikalischen Leiters Johannes Klumpp.
Eine Woche zuvor, am Samstag, den 14.05., hatten über 60 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 9 bis 11 in der Stadthalle eine Theateraufführung des LTTübingen gesehen. Begeleitet wurden sie dabei von Frau Lebherz, Frau Bulling, Frau Schmitz, Herrn Bottenbruch und Herrn Körkel.
Schüler*innen bei Maria Stuart. Foto: Bulling
Gespielt wurde Friedrich Schillers Königinnendrama "Maria Stuart", freilich in einer visuell stark modernisierten Fassung. Blieb der Text dabei weitgehend Schillers Wortlaut verhaftet, so wurde das ganze Spiel doch auf vielfältige weise auf unsere Gegenwart bezogen: Elisabeth gibt, lispelnd per Handy und dabei einer Angela Merkel ähnelnd, scheinbar unsicher ihre Anweisungen; Maria, das Beil ihrer Hinrichtung in der eigenen Hand, schreit sich zuletzt, als das politische Spiel längst zu bitterem Ernst geworden ist, mit Inbrunst ihren Schmerz aus der Seele - in Form eines Hits der Frauenrockgruppe "4NonBlondes"! Am Ende bleibt auch Elisabeth getäuscht und allein zurück. Macht macht einsam! Viel Stoff zum Nachdenken!
Nach der Aufführung ergab sich für einige Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit zu einem kurzen Gespräch mit der Dramaturgin Laura Guhl. Deren moderne Inszenierung des Klassikers betonte vor allem die Macht- und Ränkespiele, versinnbildlicht auch als Tennismatch und Schachspiel.
Auch in den darauffolgenden Deutschstunden bot die Inszenierung noch einigen Stoff zum Austausch. Eine Schülerin, die sich zuvor mit dem Stück auseinandergesetzt hatte, schrieb auf: "Die Umsetzung war interessant anzusehen, aufgrund der Kostüme war aber schwer nachzuvollziehen, wer welche Rolle spielte." Der Schülerin fiel auf, dass optisch einige Anlehnungen an japanische Anime-Serien stattfanden. Die Leistungen der Schauspieler hinterließen allgemein einen starken Eindruck und wurden z.T. schlichtweg als "cool" bewertet. Im Juli wird das LTT wieder in der Stadthalle gastieren.