Foto: HZG
Ein zutiefst berührender Auftritt der Theater-AG des HZG eröffnete die diesjährigen Jugend- und Schultheatertage justBW in Friedrichshafen. Die deutsch-französische Theatergruppe, zu der auch Schüler:innen der Institution St. Joseph de Cusset in Vichy gehören, formierte sich im Rahmen eines Erasmus-Projekts mit dem Thema „Erinnern“.
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„Und plötzlich war sie unerwünscht“ ist eine im vergangenen Jahr entstandene Eigenproduktion, die für den Auftritt in Friedrichshafen unter der einfühlsamen Regie von Fabrice Dubusset, dem Leiter des Theaters Procédé Zèbre in Vichy, weiterentwickelt wurde. Bei einer Stadtführung in Sigmaringen stoßen Touristen auf Stolpersteine und stellen nachdenkliche Fragen: Wer waren diese Menschen? So tauchen sie ein in die Vergangenheit – in die bewegende Lebensgeschichte der jüdischen Schülerin Lisa Frank, die 1935 nicht nur das Staatliche Gymnasium Sigmaringen, sondern auch ihre Heimatstadt und ihr Heimatland verlassen musste.
Wie verwandelt sich ein Jemand in einen unerwünschten Niemand? Welche Gedanken, Gefühle und Erinnerungen begleiten einen Menschen, dem solch ein Schicksal widerfährt?
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Die eindrucksvollen Bilder der Performance beziehen sich auf Lisa Frank, lassen jedoch Raum für Interpretation und schlagen eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Gesang, Musik und die sparsam eingesetzten Texte in verschiedenen Sprachen bereichern das Erlebnis zusätzlich.
Die schauspielerische Qualität der Darbietung beeindruckte das Publikum nachhaltig. Die Gruppe erhielt nicht nur herzlichen Applaus, sondern auch begeistertes Feedback von den anderen Theatergruppen. Die intensive Probenarbeit, die von Stefan Hallmayer vom Theater Lindenhof in Melchingen begleitet wurde, fand somit ihren verdienten Ausdruck in einem überwältigenden Erfolg. Chapeau!
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