Prof. Dr. Gunda Rosenauer beim Eröffnungsvortrag im HZG. Foto: Edenhofer.
Was kann man tun, wenn Schule frustriert, wenn das Gefühl entsteht, dass Anstregungen für die Schule nichts bringen (außer schlechten Noten und Ärger mit Eltern und Lehrkräften)? Dann wird in der Schule irgendwann nicht mehr gelernt und „Lernen“ an sich bekommt einen negativen Beigeschmack. Muss das sein? Wie kann Schule ein Ort werden, an dem nicht nur einige, sondern möglichst alle Schülerinnen und Schüler nicht nur gut lernen können, sondern vor allem auch motiviert lernen wollen? Wie kann Lernen als erfüllend und sinnstiftend erlebt werden?
Diesen Fragen stellten sich am Pädagogischen Tag Eltern, Schüler:innen und Lehrkräfte gemeinsam. Die Keynote hielt Prof. Dr. Gunda Rosenauer, die an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg den Lehrstuhl für Psychologie innehat. Sie führte in die „Positive Psychologie“ ein und machte deutlich, dass die Konzentration auf Stärken viel stärkere Effekte auf das Lernen hat als ein allzu reduzierter Blick auf die Defizite. Mit ihrem Workshop zum „Züricher Ressourcenmodell“ zeigte sie Wege auf, wie man Stärken identifizieren und nutzen kann. Dr. Elena Mack und Patrick Förschner von der Schulpsychologischen Beratungsstelle in Albstadt stellten das individuelle Schülerchoaching vor. Hier wurde der wichtige Aspekt der "Beziehung" für das schulische Lernen deutlich. Auch für die Einführung des Schülermentoring im Zuge von G9 wurden wertvolle Anregungen gewonnen. Anne Schmitz und Stefanie Bodmer vom HZG berichteten vom „KARG-Modell“ der Begabtenförderung vor und Stefanie Doldinger informierte zum Thema „Neurodiversität“. Ein zentraler Baustein des Tages war der Workshop, bei dem die Schüler/innen sehr klar und konkret formulierten, welche Wünsche und Bedürfnisse sie für ein erfolgreiches Lernen haben. Die Ergebnisse wurden von den Schülersprecherinnen im Plenum präsentiert und gemeinsam diskutiert.
Die Ergebnisse des Pädagogischen Tages werden in ein schuleigenes Curriculum zum „Agilen Selbstmanagement“ einfließen, das die Schüler/innen darin unterstützen soll, zu „Führungspersonen“ ihres eigenen Lernerfolgs zu werden. Insgesamt war der pädagogische Tag sehr informativ und brachte wichtige Ideen für die weitere Schulentwicklung. Lernen ist etwas Schönes und Positives, wenn die Motivation dafür gelingt. Ein Dankeschön allen Referenten und Referentinnen und Stefanie Doldinger für die Organisation.