Es waren berührende, anrührende, aber auch ängstigende und beklemmende Bilder, die 15 Jugendliche aus Sigmaringen und aus Vichy am Freitag, den 18.11.2022 einem kleinen Publikum in der Aula des HZG vorstellten. Entstanden waren die Szenen in einem viertägigen Workshop im Rahmen des Erasmus-Projekts "Flucht-Exil-Migration", zu dem Regisseur Fabrice Dubusset zusammen mit Christine Dézert vom Theater "Procédé Zèbre" aus Vichy mit einigen französischen Schülern angereist war. Die Szenen kamen fast ohne Worte aus - es sprachen die Emotionen, die dem Zuschauer viel Raum zur Interpretation anboten. Angst, ausgelöst wird von Marschtritten von Soldaten, vom Heulen der Sirenen. Unsicherheit beim Leben in Verstecken. Hoffnung und Zweifel bei Aufbruch und Flucht. Und das Gefühl abgetrennt zu sein - Leben wie hinter einer Folie - da, und doch getrennt von den anderen. Spannend war auch die Zusammensetzung der Theatertruppe selbst: Schüler/innen aus Klasse 8 bis zur Kursstufe und aus der Vorbereitungsklasse. Schüler/innen ohne, einige mit Migrationshintergrund, einige sogar mit Fluchterfahrungen. Die Herkunft aus vielen europäischen Ländern. Es war spürbar, dass auch eigene Erfahrungen verarbeitet wurden.
Die im Workshop entstandenen Szenen sind Teil eines wesentlich größeren Projekts, das im kommenden Mai in Vichy zu einer Aufführung zusammengeführt werden soll. Die Vorbereitungen dazu laufen an unserer Schule seit Monaten. Die Projektteilnehmer treffen sich regelmäßig unter der Leitung von Annemarie Kastelsky und Stefanie Bisinger, die auch die Organisation dieses Workshops übernommen haben.
Im Mai werden Projektteilnehmer dann nach Frankreich fahren. Wir dürfen auf das Ergebnis gespannt sein.