Szenenbild (Foto: HZG) 

„Allein die Tatsache, für das „Schultheater der Länder“ in Braunschweig nominiert zu werden, war für mich ein riesiger positiver Schock. Die lange und stressige Vorbereitungsarbeit hat sich gelohnt! Das Festival ist einzigartig. Die Tage waren extrem voll, aber die Leidenschaft für Theater hat alle durch den Tag getragen. Wir haben viele Aufführungen gesehen, an Workshops teilgenommen, aber auch gefeiert. Wir haben viele tolle Leute kennengelernt und unsere eigene Gruppe wurde gestärkt." - Presiyana, Teilnehmerin

Das „Schultheater der Länder“ (SDL) ist der größte Wettbewerb für Schultheater in Deutschland. Jedes Jahr wird aus jedem Bundesland eine Schule ausgewählt, die mit ihrer Theaterproduktion am Abschlussfestival des Wettbewerbs teilnehmen darf. Dieses fand 2025 im niedersächsischen Braunschweig und Wolfenbüttel statt. Neben den 16 Aufführungen der Gewinner finden in der Festivalwoche Workshops für die Teilnehmer statt und es bleibt Raum für Begegnung.

Szenenbild. Foto: HZG

In diesem Jahr wurde die deutsch-französische Theatergruppe des  HZG Sigmaringen, begleitet von Schüler/innen des Collège Saint Joseph aus Cusset mit dem Stück „…und plötzlich war sie unerwünscht“ ausgewählt, das Land Baden-Württemberg zu vertreten. Regie führte Fabrice Dubusset vom Theater Procédé Zèbre in Vichy, begleitet wurde die Gruppe durch Annemarie Kastelsky und Stefanie Bisinger vom HZG (ein riesiges Dankeschön für die Organisation!!) und Carole Zacharie vom Collège Saint Joseph.

Das Stück beschäftigt sich mit dem Leben der jüdischen Schülerin Lisa Frank aus Sigmaringen, die im Jahr 1935 zunächst das Sigmaringer Gymnasium und in der Folge ihr Heimatland verlassen musste. Die Performance, die mit ganz wenigen Worten auskommt, fordert die Zuschauer heraus, weil sie Interpretationsmöglichkeiten bietet und Parallelen zur Gegenwart aufzeigt.

Die deutsch-französische Theatergruppe nach der Aufführung in Braunschweig. Foto: HZG

„Das SDL war eine riesige Bereicherung für mein Leben. Theater verbindet Menschen. Es war mir eine große Ehre unsere Schule und unser Bundesland beim SDL zu vertreten. Genauso schön war es aber auch, den anderen Gruppen zuzuschauen.“ - Aylin, Teilnehmerin

Wie wurde das Stück von den Zuschauer/innen in Braunschweig aufgenommen? In einer Rezension ist zu lesen: „Was ist, wenn aus freundlichem Grüßen Tuscheln wird, aus Tuscheln Stille, aus Stille Marschtritt. Wenn sich Schritt für Schritt, fast unmerklich, Nachbarschaft in Ausgrenzung und Zugehörigkeit in Gefahr verwandelt. Mit assoziativen Begriffen – „Angst“, „geplatzte Träume“, „Einsamkeit“ – versuchen die Gruppe, sich den Gefühlen der Verfolgten anzunähern. Sie erzählen nicht für die Betroffenen, sondern öffnen Räume, stellen Fragen, geben Einblicke in zerstörte Leben, ohne sie zu vereinnahmen. Nicht Lautstärke, sondern die Stille prägt diesen Nachmittag. In der Ruhe entfaltet das Stück seine Kraft – zart, konzentriert, voller Spannung. Multilingual, inklusive schwäbischem Dialekt, öffnen die Spieler*innen Räume des Zuhörens und Verstehens. Sie lassen Szenen wirken, harren aus, geben der Stille Gewicht. Die Stille ist bedrückend und voller Spannung, zugleich verschiebt sie Bedeutungen und lenkt den Blick auf das Wesentliche.“ Autorin dieses Textes ist Lene Wollwerth, Studentin des Darstellenden Spiels und der Kunstwissenschaft an der HBK Braunschweig. Die ganze Rezension sowie die Berichte über die Aufführungen der 15 anderen Bundesländer findet sich auf https://schultheater-app.de/rezensionen/

Nach der Aufführung in Braunschweig. Foto: HZG

„Ich habe neue Freunde gefunden und viele tolle und kreative Theaterstücke gesehen. Einige haben mich sehr berührt. Vielen Dank dafür!“- Selina, Teilnehmerin

Die Theatergruppe in Braunschweig. Foto: HZG

„Ich habe in Braunschweig viel über Theater gelernt. Die Stücke der anderen Gruppen waren mein Highlight: Alle anders, alle ganz eigen, aber alle inspirierend und mitreißend.“   Xenia, Teilnehmerin

Wir danken den Gastfamilien, dem Förderverein und allen Sponsoren, insbesondere der Hohenzollerischen Landesbank Kreissparkasse Sigmaringen für die freundliche Unterstützung!